Infektionskrankheiten in der KiTa – Ein Brief vom Elternbeirat

Liebe Eltern,

der Elternbeirat als auch das KiTa-Team wenden sich bei diesem sehr bedeutendem und immer wieder kehrendem Thema gemeinsam an Sie.
In letzter Zeit ist es immer wieder vorgekommen, dass kranke Kinder die Einrichtung besucht haben, was fatale Folgen für alle Beteiligten hat.
So gehören z. B. Kinder mit Fieber oder ansteckenden Infekten zum eigenen Schutz als auch dem Schutz anderer Personen nicht in die Einrichtung. Eine leichte Erkältung (Husten, Schnupfen) ist natürlich kein zwingender Grund zu Hause zu bleiben.
Jeder hat schon selbst die Erfahrung gemacht, krank zur Arbeit zu gehen. Man fühlt sich nicht wohl, kann sich nicht konzentrieren, und dennoch zählt es vor dem Arbeitgeber nicht, nur „anwesend“ zu sein. Es wird erwartet, dass man zu 100% höchstkonzentriert und „bei der Sache“ ist.
Getreu dem Motto: Bist du da, kannst du auch (wie immer) arbeiten.
Doch warum macht man bei seinem eigenen Kind einen Unterschied und schickt es trotz Unwohlsein, evtl. einhergehend mit Fieber, in die Einrichtung?

Die Ursachen liegen sicherlich in verschiedenen Bereichen:

  • die Eltern können nicht schon wieder von der Arbeit aufgrund von anstehenden Terminen fernbleiben (sind evtl. selbst zuvor längere Zeit wegen Krankheiten ausgefallen)
  • parallele Krankheit der Eltern / Bettlägerigkeit
  • es gibt keine „Notfallpersonen“ , die dazu bereit sind, sich um das Kind zu kümmern oder denen man es anvertrauen möchte

Es ist jedoch erwiesen, wie sehr ein krankes Kind ihm vertraute Personen braucht. Das Kind fühlt sich besser aufgehoben, ernst genommen, respektiert, akzeptiert, toleriert. All diese Gefühlslagen führen zu einer schnelleren Genesung.
Durch das enge Zusammenspiel und Beieinander sein (oder bei den U3-Kindern die extreme „orale Phase) können sich die Kinder untereinander sehr schnell infizieren und die Krankheitserreger „mit nach Hause“ bringen.
Die Viren /Bakterien haben neue Angriffsmöglichkeiten und Überträger gefunden.
Doch auch die Erzieherinnen sind extrem gefährdet. Sie können durch die körperliche Nähe zu jedem Kind ebenfalls die Erreger aufnehmen und als „Überträger der Krankheit“ auf die anderen Kinder fungieren – oder selbst daran erkranken, was zur Folge hat, dass die (noch) gesunden Kinder durch weniger KiTa-Personal betreut werden können.
Des Weiteren kümmert sich eine Erzieherin vornehmlich um das kranke Kind, sucht sich ein „einsames Plätzchen“ um dem Kind eine Art „Rückzugsort“ zu genehmigen – und fällt somit für die gesamte Anwesenheitszeit des kranken Kindes für die restlichen Kinder aus. Dies führt zu Mehrarbeit / Mehrbelastung bei den „verbleibenden Erzieherinnen“.
Zusätzlich ist zu bedenken, dass es auch meldepflichtige Krankheiten gibt. Der Schriftwechsel zwischen KiTa und Gesundheitsamt erfordert ebenfalls viel Zeit, die dann an anderer Stelle fehlt.
Um Ihnen die eventuelle Sorge zu nehmen, auch Ihr Kind könnte sich anstecken, weisen wir Sie erneut auf das „Infektionsschutzgesetz der Stadt Bottrop“ hin. Hier ist eindeutig beschrieben, wie im Falle von Krankheiten vorgegangen werden muss.

Zur Verdeutlichung der nachgelagerten Schwierigkeiten erhalten alle Familien, die unsere KiTa besuchen, das Infektionsschutzgesetz der Stadt Bottrop ausgehändigt und unterschreiben dies.

Selbstverständlich stehen Ihnen das  KiTa-Team sowie der Elternbeirat bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

Ihr Elternbeirat                                                                                     Ihr KiTa-Team